Daniela Dahn: „Wehe dem Sieger – Ohne Osten kein Westen“
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Wehe dem Sieger – Ohne Osten kein Westen
304 Seiten
02.05.2009
18,90 €
ISBN: 978-3-498-01329-5
4. Auflage
Ohne Tabus legt Daniela Dahn offen, welche Chancen der Westen nach dem Kalten Krieg und Deutschland nach der Wiedervereinigung vertan haben.
Vom Verlierer nicht lernen heißt verlieren lernen
Warum konnte der Sieger nach dem Mauerfall mit seinem Sieg nichts anfangen? Der Abstieg des Westens begann vielmehr just im Moment seines größten Triumphes. Für die simple Einsicht, dass der Markt es nicht richtet, hat er zu lange gebraucht. Womöglich fehlte ihm das Korrektiv sozialistischer Ideen? Und die beiden Systeme waren nicht autonom, sondern hingen an einer Nabelschnur. Es gibt ein positives Erbe der DDR und der alten Bundesrepublik. Beides ist schon beinahe verspielt.
Und deshalb lautet der überraschende Befund: Mehr noch als der Osten ist der Westen zum Verlierer der Einheit geworden. Ohne Systemkonkurrenz hat er seinen Halt verloren. Werte und Ziele wie Wohlstand für alle, mehr bürgerliche Freiheiten , soziales Wirtschaften und eine intellektuelle Kultur, die auf Meinungsvielfalt setzt – sie schwinden dahin.
Im Buch wird aber nicht nur die Verlustgeschichte von Vereinigung und Krise erzählt, sondern auch die ungenutzten Chancen freigelegt. Damit die Krise nicht auch die Demokratie in den freien Fall zieht, muss der Kapitalismus aufhören, er selbst zu sein.
Jorge Semprun: „In Daniela Dahns Schriften vollzieht sich die mitreißende, kritische Zeremonie der Negativität, die sich an der Wirklichkeit abarbeitet, bis die Wirklichkeit unter der Fülle der Erklärungen allmählich nachgibt und eine andere wird.“
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